Autor Thema: Was ist denn erlaubt?!?  (Gelesen 3070 mal)

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Tracy57

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Was ist denn erlaubt?!?
« am: 07. 06. 2010, 11:21:22 »
Hallo Leute,
ich habe ja angekündigt mich in ein neues Projekt zu stürzen...
Und jetzt stelle ich mir die Frage was ist erlaubt...

Meine Vorstellung / vage Idee ist es,
- auf einem modernen Rahmen / Fahrwerk & Motor (Morrison oder so)
- mit zB aktuellem Camaro / Corvette V8
- moderner Abgasanlage und
- dem modernen Schickschnack (Servo, Klima etc)
und einer TriFive Karosserie ein Autochen aufzubauen. Vielleicht etwas customized (gecleant).

Gedacht ist das Autochen als echter Daywalker  8) als Altenative zu einem Neuwagen (bevor ich mir einen 10er Camaro, 500er AMG oder sowas zulege, hätte ich an einem "schicken" Auto mehr Spass)

Was sagt denn unser TÜV dazu? Klar, Einzelabnahme; aber wie vorgehen?
Kann man mit sowas an "H" denken?

Hat da jemand von Euch Ahnung ider Erfahrungen?

Lg
Ingo

 

Alex

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Re: Was ist denn erlaubt?!?
« Antwort #1 am: 07. 06. 2010, 14:17:41 »
H-Kennzeichen kannst du vergessen.
Wenn du einen modernen Motor nimmst wirst du sicher auch Kat und anderen Abgasrelevante Teile uebernehmen wollen/muessen?
Keine Ahnung wie sowas dann bei der Zulassung eingetragen wird.
Zum Thema Tuev kommt es drauf an wo du wohnst (Im Norden ist es meist einfacher als im Sueden) und inwieweit du den Tuev von Anfang an mit einbindest.
Da viele Sachen am Fahrzeug speziell angefertigt sein werden, wollen die gern einen Blick hinter die Kulissen werfen um sicherzugehen dass auch alles korrekt gebaut ist.
Was ist denn ein "Daywalker"?

So ein Custom Chevy ist in Deutschland zwar wesentlich schwieriger zu realisieren als in USA aber sicher nicht unmoeglich.
Hast du schon mehr Details?
Gruss
Alex

Tracy57

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Re: Was ist denn erlaubt?!?
« Antwort #2 am: 07. 06. 2010, 16:57:06 »
Hi Alex,

Daywalker sollte ne Analogie zu Daydriver sein. Also ein Auto, das als Alltagsautochen genutzt werden kann.

Einen Plan habe ich bisher überhaupt nicht. Bin gerade dabei, ein paar Infos über die Möglichkeiten zu sammeln.
Inspiriert wurde ich von so einer D-MAX Serie, wo ein Unternehmen Schrottautos zu "SuperSportler" Muscle Cars aufbaut. Mit allem, was die Technik heute so hergibt....

Und meine Rechnung ist
15t€ für nen traurigen Belli;
 5t€ für Karosseriearbeiten
18t€ für Rahmen und Motor (rolling chassis)
12t€ für Spielereien, wie Innenausbau und Lackierung
10t€ "Luft"

Dann hätte ich für 60t€ ein neues, einzigartiges Autochen; soviel wie für einen 530d BMW oder ne E-Klasse. Keine Ahnung, ob das realistisch ist.

Deswegen frage ich ja nach Erfahrungen...




Alex

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Re: Was ist denn erlaubt?!?
« Antwort #3 am: 07. 06. 2010, 17:24:24 »
Geldmaessig solltest du hinkommen, natuerlich abhaengig davon wieviel du selber machen willst/kannst bzw. und was deine Qualitaetserwartungen sind wenn du jemanden die Arbeit machen laesst. Was noch teuer werden kann sind die Versandkosten von Teilen/Chassis/Triebstrang nach Deutschland.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sehr schwierig ist eine kompetente Werkstatt zu finden die aehnliche Qualitaetsvorstellungen hat wie man selbst und dann auch noch preislich im Rahmen bleibt.
Solltest du allerdings ein fertiges Chassis kaufen (Morrison) dann macht dass vieles schonmal einfacher da es dann primaer nur noch um die Teileauswahl/Montage geht.
Hast du schonmal in Betracht gezogen dir auf dem US-Markt bereits gebaute Autos anzuschauen die vom Thema her in deine Richtung gehen? Ich bin mir sicher dass sich da was fuer $50 - 60k finden laesst was in gutem Zustand ist und nur noch etwas Individualisierung benoetigt. Dann kommst du immer noch billiger weg als selberbauen, hast nur einmal die Verschiffungskosten und kannst quasi gleich mit dem Auto fahren. Aber das nur als Idee...

Gruss
Alex


-EDIT-

Ich muss mich nochmal korrigieren mit dem Preis fuer nen guten gebrauchten Wagen.
Scheinbar gibts die doch nicht fuer nen schmalen Taler - siehe Link, gute $185k soll der Wagen kosten und ist in etwa vergliechbar mit dem was du so willst

http://www.cars-on-line.com/40440.html
« Letzte Änderung: 07. 06. 2010, 18:47:08 von Alex »

Tom

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Re: Was ist denn erlaubt?!?
« Antwort #4 am: 07. 06. 2010, 18:56:45 »
Mal abgesehen davon, daß es ja ein Projekt sein soll, also an und mit dem Chevy wachsen...

DER http://www.classiccarmarketing.net/1955-210CustomChevy.htm  wäre nen nettes Gerät nach der Beschreibung...

Tjaa, nen H ist immer so eine Sache mit so'nem Mod...
ALLERDINGS... du könntest ja in die Richtung der 57er NASCARs gehen... DAMIT könnte man ja ne ganze Menge Luft beim H erzeugen.
Dann würde ich anfangen, alles an Büchern darüber zu sammeln...

Na ja, wie dem auch sei... ich bin gespannt, was es ist, wenn es fertig ist...

Viele Grüße
Tom
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Re: Was ist denn erlaubt?!?
« Antwort #5 am: 07. 06. 2010, 22:51:52 »
Die Zulassung könnte ein echtes Hindernis werden bei so vielen Änderungen baust du ja quasi einen Neuwagen mit Chevyaufbau, d.h. du mußt ALLE aktuellen Vorschriften, Normen und Crashtests erfüllen.
Nimm einen bereits angemeldeten Chevy und bau den in Teilschritten um, so kann dein Tüver die Änderungen in den Orginalbrief eintragen und es bleibt ein Auto von 1957 mit den dann geltenen Vorschriften, jkar, H bekommtst du auf einen 2010er Camaro V8 nicht mehr.

jwause

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Re: Was ist denn erlaubt?!?
« Antwort #6 am: 08. 06. 2010, 01:41:22 »
Hi Ingo,
was ich dir schreibe, wird dir nicht gefallen. Dein Vorhaben ist sicherlich möglich, aber den finanziellen Aufwand musst Du nach oben ausweiten. Da ich beim TÜV Nord gearbeitet habe (ist zwar schon einige "Tage " her), kann ich dir grob schildern wie es (legal) abläuft:
Neuer Rahmen = neues Fahrzeug. Hier musst Du alle sicherheitsrelevanten und Umwelt-technische Grenzwerte einhalten. Dies bedeutet z.b. jeder Anschraubpunkt der Gurte muss min. 300kg Zugkraft aushalten, welches mittels Versuche (jeden Punktes, also insgesammt min.12 X!!!) nachgewiesen werden muss. Also schon mal min. eine zusätzliche Karosse und ein Tag im Versuchszentrum (Stundensatz ca.300.-€ ohne Rüstzeiten). Auch der Innenraum muss betimmte Sicherheitkriterien erfüllen, also keine starre Lenksäule, ungepolstertes Dashboard usw. Abgasnorm der Stufe Euro 5 müsste eingehalten werden. Ein Gutachten kostet ab ca. 5000.-€ (ohne Garantie, dass es abgenommen wird). Auch Fahr- test zum Bremsverhalten und Höchtsgeschwindigkeitsmessung ligen im ähnlichen finanziellen Aufwand. Wenn Du dies alles in "Eigenregie" durchführen möchtest, kommt noch ein fetter Punkt auf dich zu. Der TÜV begutachtet ausschliesslich Neufahrzeuge, die von zertifizierten Herstellern gebaut werden. Eine Zertifizierung kostet min. 20000.-€, selten unter 50000.-€. Hierbei müssen die Hersteller nicht nur die Qualität, sondern auch über einen langen Zeitraum die Konstanz der Qualität nachweisen. Also solltest Du wenigstens einen zertifizieten Fahrzeugbauer im Rücken haben.

Es hat schon seinen Grund, warum Kitcars mit Gutachten deutlich teurer sind, als deren Qualität vermuten lassen würde. Auch BMW hat mit seinem "Neubau" eines 02er vor der Prozedur zurückgeschreckt (obwohl die zertifiziert sind) Für ein einzelnes Fahrzeug dürfte der Aufwand doch recht hoch sein.

Aber ok, wenn Du es durchziehen willst: immer tapfer bleiben.
MfG Jörg

Katana248

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Re: Was ist denn erlaubt?!?
« Antwort #7 am: 08. 06. 2010, 09:49:27 »
Hi Ingo,

hier noch eine Idee als Input.
Je nachdem wie weit du mit dem Technikupgrade gehen willst könntest du auch folgende Option versuchen:

Normalen BelAir kaufen und im Originalzustand über die Vollabnahme bringen. H-Zulassung weglassen.
Dann mit der original Karosserie in Abstimmung (nur so viel wie nötig) mit dem TÜV die ganzen Technikupgrades machen.
Wenn du dich dabei auf die Teile konzentrierst die für den 57er angeboten werden und nicht gerade ein Corvette Fahrgestell drunterschraubst
kann das sowieso kein Mensch beim TÜV unterscheiden. Da die Fahrgestellnummer nur in der Karosserie steht kannst du sogar über einen
modifizierten Repro Rahmen nachdenken. Wenn der lackiert ist kann man ihn ohne Fachwissen eh nicht vom original unterscheiden.
Der ganze Rest wie Servolenkung, Scheibenbremsen, Hinterachse, etc. sollte sich schon mit vertretbarem Aufwand durch den TÜV bringen lassen.

Billig wird der Spaß eh nicht.

Die H-Zulasung bringt die in dem Fall eh nur die Steuerersparnis. Mit nem G-Kat könnte ich mir vorstellen das du auch ne grüne Plakette bekommst.

Die Frage ist meiner Meinung nach wie weit du gehen willst.

Gruß

Jochen

Tracy57

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Re: Was ist denn erlaubt?!?
« Antwort #8 am: 08. 06. 2010, 10:03:32 »
Wow, das sind ja schon sehr konkrete Hinweise.
Vielen Dank.

Der Aufwand für einen "Neubau" scheint mir tatsächlich etwas hoch, im Sinne von "Abnahmen" ich hatte gehofft, dass im Sinne der EU die Regeln in L gelockert wurden...

Ich prüfe die Dinge mal durch...

Der Belli im link: Ja, genau so dachte ich mir das..... Also schaunmermal.
Spannend ist es allemal..

Danke erst einmal..
Auch vielen Dank für die PM´s. Werde der Sache mal nachgehen..

contikit

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Re: Was ist denn erlaubt?!?
« Antwort #9 am: 08. 06. 2010, 15:14:20 »
Hi Ingo -ist Tracy schon weg ?

Tracy57

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Re: Was ist denn erlaubt?!?
« Antwort #10 am: 08. 06. 2010, 17:33:47 »
Nö, noch nicht.

Da sind zwar ein zwei Interessenten, aber Du weißt ja wie es ist...
Da mein "Daywalker" noch etwas dauern wird, brennt mir auch nichts an.
Am WE bin ich mal wieder ein paar km gefahren. Is scho geil.
Da steht die Kiste 3/4 Monate unter der Staubhaube - man dreht den Schlüssel und sie springt an, als hätte ich sie gerade abgestellt..  8)

Dennoch, wenn Du sie willst ;-) Zum Verkauf steht sie noch..


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