Hi Ingo,
was ich dir schreibe, wird dir nicht gefallen. Dein Vorhaben ist sicherlich möglich, aber den finanziellen Aufwand musst Du nach oben ausweiten. Da ich beim TÜV Nord gearbeitet habe (ist zwar schon einige "Tage " her), kann ich dir grob schildern wie es (legal) abläuft:
Neuer Rahmen = neues Fahrzeug. Hier musst Du alle sicherheitsrelevanten und Umwelt-technische Grenzwerte einhalten. Dies bedeutet z.b. jeder Anschraubpunkt der Gurte muss min. 300kg Zugkraft aushalten, welches mittels Versuche (jeden Punktes, also insgesammt min.12 X!!!) nachgewiesen werden muss. Also schon mal min. eine zusätzliche Karosse und ein Tag im Versuchszentrum (Stundensatz ca.300.-€ ohne Rüstzeiten). Auch der Innenraum muss betimmte Sicherheitkriterien erfüllen, also keine starre Lenksäule, ungepolstertes Dashboard usw. Abgasnorm der Stufe Euro 5 müsste eingehalten werden. Ein Gutachten kostet ab ca. 5000.-€ (ohne Garantie, dass es abgenommen wird). Auch Fahr- test zum Bremsverhalten und Höchtsgeschwindigkeitsmessung ligen im ähnlichen finanziellen Aufwand. Wenn Du dies alles in "Eigenregie" durchführen möchtest, kommt noch ein fetter Punkt auf dich zu. Der TÜV begutachtet ausschliesslich Neufahrzeuge, die von zertifizierten Herstellern gebaut werden. Eine Zertifizierung kostet min. 20000.-€, selten unter 50000.-€. Hierbei müssen die Hersteller nicht nur die Qualität, sondern auch über einen langen Zeitraum die Konstanz der Qualität nachweisen. Also solltest Du wenigstens einen zertifizieten Fahrzeugbauer im Rücken haben.
Es hat schon seinen Grund, warum Kitcars mit Gutachten deutlich teurer sind, als deren Qualität vermuten lassen würde. Auch BMW hat mit seinem "Neubau" eines 02er vor der Prozedur zurückgeschreckt (obwohl die zertifiziert sind) Für ein einzelnes Fahrzeug dürfte der Aufwand doch recht hoch sein.
Aber ok, wenn Du es durchziehen willst: immer tapfer bleiben.
MfG Jörg