Batterien können explodieren
Vorsicht beim Umgang – Verätzungen mit Schwefelsäure sind nicht selten
Bleiakkumulatoren sind als mobile Stromquelle bei Pkw, Lkw und Gabelstaplern sowie zur Notstromversorgung im Einsatz. Da bei ihrem Betrieb explosionsfähiges, leicht entzündliches Knallgasgemisch gebildet wird, kommt es immer wieder zu gefährlichen inneren Explosionen. Dabei kann 30-prozentige Schwefelsäure verspritzt werden, was zu schweren Verätzungen beim Menschen und zum Totalschaden beim Fahrzeug führen kann.
Die Wahrscheinlichkeit einer solchen Explosion wird oft unterschätzt. Statistisch gesehen ist 2004 an jedem zweiten Tag in Deutschland eine Batterie explodiert. Explosionen von Bleiakkumulatoren können sich ereignen, wenn im Bereich der Gase, die bei der Aufladung des Akkumulators entstehen, Zündquellen auftreten (beispielsweise elektrische Funken, offene Flammen, heiße Oberflächen, elektrostatische Entladungen).
Moderne Bleiakkumulatoren haben in der Regel eine Zentralentgasung. Das leicht entzündliche Knallgas gelangt durch diese über einen angeschlossenen Schlauch in einen zündquellenfreien Bereich im Freien. Bei Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten ist darauf zu achten, dass dieses Sicherheitssystem nicht versehentlich unwirksam gemacht wird. Schon kleinste Zündquellen oder Gaskonzentrationen reichen zur Entzündung aus. Als typische Zündquellen kommen Kurzschlüsse durch Werkzeuge und Funken beim Abklemmen der Batterieanschlüsse in Frage. Aber auch eingeschaltete Stromverbraucher wie Glühlampen kommen in
Betracht. Insbesondere alte Batterien mit Entgasung über die Stopfen sind empfindlich.
Deshalb sind Funken und Kurzschlüsse unbedingt zu vermeiden. Reibung von Plastikfolie an der Oberseite der Batterie kann zu zündwirksamen inneren Entladungen führen. Batterien deshalb nicht in isolierende Materialien, sondern in Papier, Pappe oder antistatischer Folie verpacken. Abziehbare Aufkleber dürfen nicht auf Batterien kleben.
Ferner sollten Batterien nicht mit Lappen gereinigt und vorsichtshalber auch nicht über Teppichböden geschoben werden. Personen können sich durch Aufstehen von einem Sitz oder durch Gehen auf isolierenden Fußböden elektrostatisch aufladen. Sofern aufgeladene Personen sich einer Autobatterie nähern, kann es zu einer elektrostatischen Entladung kommen. Es kann zum Funkendurchschlag durch den Stopfen mit nachfolgender Explosion kommen. Auch das Berühren des nicht mit Masse verbundenen Pols ist gefährlich. Als Folge der Überspannung kann ein Überschlag im Inneren auftreten. Bei vielen Pkw ist deshalb die Batterie durch eine geerdete ableitfähige Deckplatte geschützt, bei deren Demontage eine Person zwangsläufig entladen wird. In der Vergangenheit kam es in einigen Fällen zu Explosionen beim ersten Startvorgang nach einer Batterieladung oder nach starken Erschütterungen. Als Ursache wurde ein innerer Wackelkontakt ermittelt. Nach Auskunft der Batteriehersteller ist dies bei modernen Markenbatterien nicht zu erwarten. Dennoch sind starke Erschütterungen zu vermeiden.
Allgemein gilt:
Das Auswechseln oder Aufladen von Batterien ist mit großer Sorgfalt durchzuführen.
Beim Umgang mit Batterien sind:
Schutzbrille,
Schutzhandschuhe und
Schutzkleidung zu tragen,
da sich diese durch Berühren eines Fahrzeugmassepunktes entladen. Weiter ist eine regelmäßige Überprüfung des Säurestands der Batterie wichtig. Batterien dürfen nur mit geeigneten Ladegeräten in gut gelüfteten Räumen geladen werden.
Nach dem Ladevorgang sollte die Batterie möglichst nicht sofort angeschlossen werden, sondern acht Stunden ausgasen
können. Wenn die Batterie wieder angeschlossen wird, ist unbedingt darauf zu achten, dass alle elektrischen Verbraucher im Fahrzeug ausgeschaltet sind. Ist ein Entgasungsschlauch vorhanden, so ist, insbesondere nach Wartungs- oder Instandsetzungsarbeiten, auf das korrekte Wiederanbringen und die richtige Positionierung zu achten.