Tri-Chevy-Forum
Alle Fragen rund um Motor und Antrieb => Fahrwerk, Bremsen & Lenkung => Thema gestartet von: Bettie Chevrolet 57 am 27. 04. 2020, 10:29:51
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Glück Auf.
Ich habe seit ca 2 Fahrten folgendes Problem.
Das Bremspedal läßt sich zu Beginn der Fahrt, also im kalten Zustand, fast komplett durchtreten: Die Bremsleistung ist bescheiden.
Nach paarmaligen bremsen wird es besser bis es dann beim 5 - 6 Bremsvorgang wieder OK ist.
Zu wenig Bremsflüssigkeit? Alte Bremsflüssigkeit?? Welche Bremsflüssigkeit kann ich nehmen?
Schöne Grüße aus dem Ruhrpott
Renato
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Hallo Renato,
bei solchen Nachrichten ist immer Vorsicht geboten. Bevor das gelöst ist, solltest du besser nicht herumfahren.
Es scheint als hättest du Luft im System oder eine ähnliche Fehlfunktion.
Grund dafür könne viele Sachen sein.
1. Prüfen ob du irgendwo Bremsflüssigkeit verlierst - am HB - Zylinder oder an den Radzylindern oder Leitungsfittingen, Schläuchen...
2. Hast du noch die originale Einkreisanlage oder schon Zweikreis?
3. So ein Fehlerbild hat nichts mit alter Bremsflüssigkeit oder der Sorte zu tun...
4. Wenn du nichts offensichtliches findest, mal die Trommeln abmachen um die Radzylinder zu checken. Häufig fangen die langsam an zu lecken
5. Ggf. hat der Hauptbremszylinder eine interne Leckage und kann so den Druck nur bedingt halten - sieht aber nicht danach aus.
6. Hast du einen Bremskraftverstärker? Wenn ja, mal die Bremsen ohne laufenden Motor checken. Wenn da alles gut ist, kann der BKV ein Problem haben
Viel Erfolg bei der Fehlersuche,
Gruß
Alex
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Was ausserdem eine Ursache sein kann ist zuviel Arbeitsweg der Bremsbacken in der Bremstrommel. Vieleicht ein Bremsbelag zerbröselt, wenn das plötzlich passiert ist, oder einfach abgenutzt.
Den Rest natürlich auch nachsehen.
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Glück Auf.
Vielen Dank für die Hinweise. Werde ich mal prüfen / prüfen lassen.
Schöne Grüße aus dem Ruhrpott.
Renato
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Was auch ca. 1 mal jährlich gemacht werden sollte, ist das justieren der Bremsbackenversteller, das die Kolben der Radzylinder keinen zu großen Weg haben. Nach jedem "Winterschlaf" bocke ich deshalb auf und drehe die Versteller ein paar Zacken auf bis die Backen anfangen zu schleifen. Dann Bremspedal ein paar mal treten, das die Backen sich ausrichten können. Falls es immer noch leicht schleift beim Drehen der Räder, wieder 2 Zacken zurück drehen. So bleibt das Bremspedalspiel gering.
Zur Sorte der Bremsflüssigkeit: Habe ja anfangs Haupt- und Radzylinder, zudem alle Bremsschläuche und Bremsbacken erneuert. Seitdem fahre ich mit DOT 4, bisher ohne Probleme nach ca. 11 tkm. Auch ohne Bremskraftverstärker steht die Fuhre bei einer Gefahrenbremsung sicher und vor allem geradeaus.
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Ich würde mal vermuten, daß die Bremsfedern die Beläge allmählich zurückziehen
und die Bremsflüssigkeit in den Behälter zurückdrücken, was sie aber nicht tun sollten.
Der Vorgang ist sehr langsam, deshalb ist der Pedalweg auch nur nach längerer Standzeit
größer.
Schau mal, ob nach längerer Standzeit der Flüssigkeitsstand im Behälter ungewöhnlich hoch ist.
Ich glaube, der Fehler ist im HBZ und sollte schnell behoben werden.
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Hallo Renato,
ich gehe mal davon aus, dass Du rundum noch Trommel hast - und Einkreis. Wenn die Bremse trotz des mehrmaligen Tretens dann noch gerade zieht, ist womöglich der Hauptbremszylinder undicht. Es kann sogar sein, dass Flüssigkeit bis in den Innenraum läuft. Deswegen würde ich da mal nachsehen. Wenn die Bremse ungleich zieht oder ein Hinterrad blockiert, dann ist ein Radbremszylinder die Ursache.
Wenn das Bremssystem in diesem Zustand ist, empfehle ich einen generellen Blick. Die Umrüstung auf Zweikreis ist empfehlenswert und bringt einen deutlichen Sicherheitsgewinn. Ich rüste meine Autos auf der Vorderachse mittlerweile auf Scheibe um, weil ich den "Gedenkmoment" bis sich die Bremse löst bei nasser Strasse nicht gebrauchen kann. Ich finde das einfach nur gefährlich.
Außerdem bewege ich meine Autos mit DOT5, also Silikonbremsflüssigkeit (Achtung - nicht verwechseln mit Dot5.1...die ist näher an DOT4). Corvetten gelten seit jeher mit der hygroskopischen Bremsflüssigkeit als notorische Bremsenzerstörer. Mit DOT5 ist mir das in 20 Jahren nicht passiert.
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DOT4 sollte mann da auch eher nicht einfüllen. DOT 3 ist vorgeschrieben. Es gibt schon ganz böse Storys mit DOT 4 Flüssigkeit in GM Bremsanlagen die für DOT3 ausgelegt waren. Sowas wie " Neue Bremsanlage mit DOT4 befüllt und nach 10.000 km waren alle Gummidichtungen und Membranen aufgelöst" Selbst bei Opel (GM) Frontera ist so etwas schon häufiger vorgekommen.
Siliconbremsflüssigkeit habe ich auch teilweise in meinen Oldies. Allerdings sehr teuer und ich finde die Bremsen werden dadurch weicher und teigiger.
Auf vier Trommelbremsen und Einkreissysteme habe ich auch keinen Bock mehr. Ist nicht Lustig wenn einem hier in unserer bergigen Gegend, bergab, ein Radbremszylinder auseinanderfliegt und mann ins Leere tritt. :(
Ich rüste daher auch immer auf Zweikreis und vorne Scheiben um.