Autor Thema: Kühlwasserproblem  (Gelesen 1506 mal)

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Kühlwasserproblem
« am: 07. 02. 2025, 10:01:13 »
Hallo Zusammen,
bin ganz neu im Forum. Mein Name ist Joachim, ich bin Baujahr 1958 und mein Auto ist Baujahr 1953. Es ist ein Chevy 3100 mit dem 6 Zylinder Motor 235.
Habe folgendes Problem :
Der Motor verbrennt scheinbar Kühlwasser wenn er warm ist. ( Weiße Wolken aus dem Auspuff) . Es handelt sich um einen Block mit der Nummer 3768716 und einen Kopf mit der Nummer 3836848.
Folgende Arbeiten wurden durchgeführt. Kurbelwelle geschliffen, neu gelagert, Kolben und Laufbuchsen wurden übernommen, da keine größeren Laufspuren erkennbar waren. Motorblock auch augenscheinlich nicht gerissen oder verzogen. Nockenwelle geprüft und neu gelagert. Der Kopf wurde geplant, abgedrückt, Ventile/ Schaftdichtungen neu.
Motor springt an, läuft gleichmäßig auf allen Zylindern. Wenn der Motor warm wird stößt er weiße Wolken aus dem Auspuff.
Die Kompression der 6 Zylinder sind nahezu gleich. Alle Kerzen sind nach dem Probelauf nass. Vergaser abgebaut, scheinbar Kühlwasser in der Ansaugspinne ??
Haben die Zylinderkopfdichtung nochmals erneuert, von einer Kupferdichtung auf eine dickere Variante.
Ist eventuell der Block nicht kompatibel mit dem Kopf, gab es Kupferrohre/ Einsätze zwischen Block und Kopf. Wie kommt das Kühlwasser in die Verbrennungsräume ?
Hat irgendjemand eine Idee ? Bin für jeden Tipp oder Hinweis dankbar.
Vielen Dank im voraus und Gruß
Joachim


FinDoctor

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Re: Kühlwasserproblem
« Antwort #1 am: 10. 02. 2025, 12:40:03 »
Hallo Joachim,

erstmal willkommen und vielen Dank, dass du dich gleich vorgestellt hast......wir schätzen das...

zu deinem Problem, schon mal vorab:  Ferndiagnosen sind immer schwierig !!!

laut meinen Unterlagen handelt es sich bei deinem jetzigen 235cui Motor um einen Motor aus einem 1958 oder 1959 Pick Up Truck. Block und Kopf gab es zu dieser Zeit als Kombination so.
Wahrscheinlich ist der originale Motor von 1953 irgendwann ganz kaputt gewesen und konnte nicht mehr gerettet werden. Da die Blöcke weitestgehend identisch waren, könnte man die problemlos in frühere Baujahre einbauen....mein 1953 Pick, den ich zur Zeit habe, hat auch einen Motor von 1957 drin....da gab es also irgendwann mal einen Engine Swap ( Motortausch )

die Fragen die ich zunächst stellen würde : wie lange kommt dieser weiße Dampf raus ? ist das immer oder nur am Anfang, also in den ersten Minuten und geht dann irgendwann weg ?
sind die Kerzen wirklich wasserfeucht oder Spritfeucht ?  hier könnte man sonst schon "falsch abbiegen" und die Ursache irgendwo suchen, wo es keine gibt...
offensichtlich wurde ja hier eine Revision oder Teilrevision vorgenommen. Sind zunächst alle Zylinderkopfschauben korrekt angezogen worden oder wurden ggf. ein oder zwei Schrauben nicht korrekt festgezogen ? 
wurden nach einer Zeit ( meist so 250-300 Meilen ) die Kopfschrauben nachgezogen ? das ist wichtig, da sich der Kopf ja noch "setzt", je nachdem welche Kopfdichtung verwendet wurde...
Sollte die Kopfdichtung wieder kaputt sein oder war schon beim Einbau defekt, würde man das auch nur an ein oder zwei Zylindern merken, nur wäre dann auch die Kompression nicht bei allen Zylindern gleich...

ansonsten gäbe es noch diese Ursachen :  ( die sind aber eher "unschön" )

der 235cui  6 Cyl.  hatte in den Jahren 1950 bis 1959 manchmal Probleme am Zylinderkopf oder am Block.
Da du ja schon den Block "ausgeschlossen" hast, dass dort kein Riss ist  ( der tritt meisten auf der linken Seite, also Fahrerseite im Bereich unter dem Ansaugtrackt/Auspuffkrümmer auf der flachen Fläche auf....etwa 4 cm über dem Öldruckschalter/Geber.  Dort ist ein Schwachpunkt, weil die Blockwand genau dort bei vielen Blöcken zu dünn ist und es dort dann durch thermische Spannungen zu einem Riss kommen kann.

Ein weiterer Punkt kann sein, dass es im Zylinderkopf an der Auflagefläche eines Ventils ( wahrscheinlich Einlassventil ) im Ventilsitz ( die runde geschliffene Fläche im Kopf wo der Ventilrand aufliegt ) eine Durchrostung hat. Das haben wir bei meinem 235 cui  in meinem BelAir von 1957 gehabt. Beim Ausdrehen des Ventilsitzes kam das Loch zum Vorschein und der Zylinderkopf ist dort so dünn gewesen, dass durch Rostung vom Wasserkanal her ein winzig kleines Loch zu sehen war. Der Motorenrevidierer  ( mein Motor war damals bei Yankee Motors ) hat das natürlich bemerkt und den Kopf nicht weiter bearbeitet. Es mußte ein anderer gebrauchter Kopf her.

Deine Beschreibung weißt darauf hin, dass dort möglicherweise bei dir eine kleine Öffnung ist, wo Wasser in den Brennraum kommen könnte........aber das würde nur einen Zylinder betreffen und nicht alle....   der Effekt wäre wohl der gleiche :  durch den Druck im Kühlsystem kommt jedesmal, wenn sich das entsprechende Einlassventil öffnet eine gewisse Menge Kühlwasser mit in den Brennraum kommt ( bzw. das Kühlsystem steht ja unter Druck und daher kommt das Kühlwasser möglicherweise unter Druck in den Brennraum gespritzt) und "verdampft" dann bei der Verbrennung.

also würde ich mal folgendes machen :
1. den Motor warmlaufen bzw. auf Betriebstemperatur  bringen
2. Ventildeckel abschrauben
3. alle Zündkerzen rausdrehen
4. mit Thermohandschuhen nun die Kipphebel zylinderweise jedes Ventil einzeln ( auch die Auslassventile ) durch Druck von oben auf die Ventilfeder öffnen ( ca. 15 bis 20 Sekunden halten) und schauen, ob irgendwo aus einer Zündkerzenöffnung Wasserdampf kommt   ( ACHTUNG : die Kipphebel sind entsprechend heiß...also nicht verbrennen !!!!)

Kommt nirgendwo Wasserdampf oder Feuchtigkeit raus, könnte man nunmehr auschließen, dass irgendwo Wasser aus dem Kopf ( Kühlsystem) in ein ( oder mehrere ) Brennräume kommt. 

dann kann man woanders suchen...
viel Erfolg und lass es uns wissen, was der Grund war....
 ;)
es grüßt

FinDoctor
Stefan
http://www.california-classics.de

Shorty 53

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Re: Kühlwasserproblem
« Antwort #2 am: 10. 02. 2025, 17:02:00 »
Hallo Stefan,
vielen Dank für deine Antwort. Werde mal die von dir angesprochenen Punkte checken und melde mich dann wieder.
Vielen Dank und Gruß
Joachim


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