Tri-Chevy-Forum

Alle Fragen rund um Motor und Antrieb => Blue-Flame Six => Thema gestartet von: Biscayne1958 am 27. 12. 2015, 19:48:32

Titel: Benzin-Standschäden
Beitrag von: Biscayne1958 am 27. 12. 2015, 19:48:32
Hallo zusammen !

Heute konnte ich, nach mehrtätiger, technischer Zwangspause, wieder eine kleine Runde drehen. Was war passiert: Nach mehrwöchiger Standzeit des Biscayne hat der 'Kraachl' nach 2 km angefangen auszusetzen wegen Spritmangels (gleich vorweg, Tank war halb voll!!) und das am Berg. Gerade aus und bergab war es dann weg. Gerade so in die Hobbywerkstatt gerettet war also das gesamte Spritsystem zu prüfen. Und siehe da, alle Filter (Papierfilter vor der Pumpe und Mini-Papierfilter am Vergaser-Leitungsanschluss) waren mit einem Mix aus Wassertröpf'chen, Chilee und Treck veräuft. Ich habe zwar noch den alten, etwas verrosteten und oberhalb abgedichteten Tank verbaut, doch gab es die ganze Saison keinerlei Probleme. Trotzdem habe ich zuerst diesen ausgebaut, weil eh ein neuer, verzinkter auf Lager liegt. Beim Ausbau der Saugleitung mit Geber war das Kunststoffsieb an der Saugleitung durch den Sprit völlig aufgelöst und der gesamte aufgelöste Mix ist natürlich in den Filtern hängen geblieben, die nur noch sehr wenig Sprit durch durch liesen, der für Geradeaus- und Bergabfahrten gelangt hat.
Ein selbst gefertigtes Metallsieb tut jetzt im neuen Tank seinen Dienst. . . . . HOFFENTLICH sehr lange.
Jetzt mein Anliegen: Mit was für ne Sorte Sprit stellt Ihr Eure Schatzi's im Winter ab, oder gebt Ihr irgentwelche Zusätze mit dazu ??
Ein alter Motorenbauer gab den Tip, über den Winter Zweitaktöl im 1:100 Verhältnis mit beizumischen, was die Kraftstoffanlage schützen soll vor den agressiven Bioethanolen den normalen Super's.

Grüße
Ingo
Titel: Re: Benzin-Standschäden
Beitrag von: Günnie am 27. 12. 2015, 22:27:25
Hi, meine Oldies stehen oft mehrere Monate, und ich hab da mit dem Sprit noch kein Problem gehabt. Vielleicht war da schon was im Tank das sich gelöst hat, oder das Sieb war einfach schon zu alt. Beim Chevy mit dem alten 235er mach ich das mit dem 2-Takt Öl auch manchmal, aber nur synthetisches wegen der Rückstände. Hab das Gefühl das tut ihm gut.

Viele Grüße, Günnie
Titel: Re: Benzin-Standschäden
Beitrag von: Chev57Dortmund am 28. 12. 2015, 10:33:11
Also ein aufgelöstes Sieb hatte ich auch noch nie aber irgendwas ist mit dem Sprit anders als noch vor 2-3 Jahren: Wenn meiner ne Woche gestanden hat hab ich unheimliche Probleme den zum laufen zu bringen, dachte erst der Sprit läuft komplett in den Tank zurück und er braucht so lange bis er den angesogen hat. Jetzt hab ich aber direkt vorm Vergaser einen Filter mit Glas, auch wenn der schon voll ist springt er nur wiederwilig an. Auf Bremsenreiniger springt er sofort an, auch wenn er nur einen Tag steht, sofort. Als ob der  Sprit innerhalb einer Woche "schlecht wird" und erst frischer Sprit aus dem Tank in den Vergaser gelangen muss. 
Titel: Re: Benzin-Standschäden
Beitrag von: elwood-63 am 28. 12. 2015, 11:05:26
Mein Fiat 500 hat ein Saisonkennzeichen 4-10.
Wenn ich den am 31.10 parke und am 1.4. wieder
anlasse, springt er ganz normal an.

Sprit wird so schnell nicht "schlecht", jedenfalls nicht in der Zeit.
 
Ich hab auch keine nennenswerte Probleme mit Motorrädern, selbst wenn sie 1 Jahr
und länger schon gestanden sind.

Alle haben aber einen versiegelten Tank, das Spritsystem
bleibt also sauber.

Wie es aussieht hat sich das bewährt; beim Bel Air wird ich das auch noch machen.
Titel: Re: Benzin-Standschäden
Beitrag von: Rohnny Cash am 21. 01. 2016, 04:17:46
Ein alter Motorenbauer meinte jetzt erst kürzlich zu mir, bei solchen alten Fahrzeugen mit Vergaser ab und zu etwas Bleizusatz bei zu mischen,
damit der aggressive Sprit die Aluminiumteile im Vergaser nicht so angreifen kann.

Ob das jetzt so weit Sinn macht habe ich nicht erforscht.

Selber hatte ich mit meinem noch keine Probleme in dieser Hinsicht, habe ihn aber auch noch nicht soo lange.
Titel: Re: Benzin-Standschäden
Beitrag von: Orbiter am 21. 01. 2016, 05:36:23
Die Blei und Blei Zusatz diskusion ist immer wieder erfrischend, in den USA wurde in den 70er Jahren das Blei im Spritt von der Regierungsseite aus verboten.
Seither gab es weder Blei im Spritt, noch Erstzstoffe dafür.

Da in den USA wegen des Speed Limits die Motoren im Alltagsgebrauch nicht so viel Drehzahlen Ausgesetzt sind wie in Deutschlnd auf der Autobahn gab es dort auch nie Folge Schäden an Ventilsitzen.

Erst die Deutschen haben angefangen dieses Thema mit ihrem Gehirn zu Ãœber-Powern

Grüße
Markus Bleifrei ist für den Nachfolgenden Verkehrsteilnemer eine Nasale Reise in`s Mittelalter Bernhardt
Titel: Re: Benzin-Standschäden
Beitrag von: Tom am 21. 01. 2016, 07:04:33
Moin, Moin...

das Thema hatten wir ja schon 2-3 mal... u. a. hier: http://www.tri-chevy-forum.de/index.php?topic=1133.0

Einen Bleiersatz bietet Shell übrigens im Regal an, is nen Liter für ca. 12 Euro auf 1000 L Sprit... 

Ansonsten gab es mal nen spannenden Bericht, daß E5 sogar schädlicher sei, als E10...
war wohl die Oldtimer-Markt oder so...  die hatten Vergaser über Monate eingelegt...

Ansonsten gab es hier auch das Thema Bactofin (http://www.bactofin.de/)...  http://www.tri-chevy-forum.de/index.php?topic=3131.0

Viele Grüße
Tom
Titel: Re: Benzin-Standschäden
Beitrag von: die-brüder-des-belair am 21. 01. 2016, 20:28:07
Zu diesem Thema kann ich mal etwas Erstaunliches beitragen.
Ich fahre selber noch eine alte Awo und kenne da auch einen alten Awo-Schrauber, der mir erzählte, das viele Oldtimer-Freunde Probleme mit der Standgasdrehzahl beim Motorad haben.
Entweder dreht die Karre hoch oder Sie geht aus.
Daraufhin haben unabhängige, nicht offizelle Untersuchungen ergeben das sich in unserem Benzin Anteile von "Abprodukten" derChemieindustrie befinden. . . .  :o
Dazu kommt noch der wasserziehende Ethanolanteil !
Fazit: Sprit riecht nicht mehr so wie früher und Er altert schnell bis zum nichtzündfähigem Dasein im Tank  :'(
Titel: Re: Benzin-Standschäden
Beitrag von: Orbiter am 22. 01. 2016, 08:11:25
Grundsätzlich das billigste tanken was angeboten wird um den Ethanol Anteil gering zu halten, dieser Spritt ist für Vergaser nicht gut geeignet.
Was auch nix für unsere Bolieden ist, ist das V-Poewer mit 102 Oktan, Unser Karren sind für 85 Oktan gebaut, an der Tanke gibt es 95 Oktan. das ist schon viel zu viel um den Gaser zu justieren.

Die Vergaser lassen sich durch anheben des CO wertes halbwegs ordentlich einstellen so das bei Stopp & Go im Sommer an der Ampel die Karre nicht "abmagert" bis sie a) ausgeht, und b) nicht wieder starten möchte.

Viele die sich Fachwerkstatt nennen schafen es heute nicht mer Vergaser ordentlich ein zu stellen. So werden Vergaser von "Profies" verbaut und eingestellt die dan 24l ziehen und ganz scheisse eingestellt sind.

Zurück zur Problematik.
Bei Ethanol Haltigem Benzin gemisch verdunstet der Zündfähige Anteile schon in der Schwimmerkammer des heiß gefahrenen Vergasers.
Abhilfe schaft die CO schraube die früher  auf co1,5 eingestellt wurde, und ein Zulässigen Grenzwert von co 3,5 vorgegeben ist, wenn die Schraube dort hin gestellt wird, kommt das Auto auch mit den Warmen Bedingungen gut zurecht.

Früher gab es immer mitlaufende Lüfter, die sorgten für stetigen Luft austausch im Motorraum, diese Lüfter kühlten sowol die Angesaugte luft etwas  und lieferten Zugluft um den Vergaser drum rum.
Jetzt kommen ein Paar Technik oder PS verliebte um die Ecke und tauschen den Lüfter gegen einen E-Lüfter mit Thermostat aus.
Ja der ist leiser, und Ja der frisst nicht ständig 3 Ps.
Aber wen Wir Probleme mit Heissem Wetter haben begint der E-Lüfter viel zu spät mit seiner Arbeit, und beendet diese auch wieder viel zu früh.

Grüße
Markus mal den Vergaser ordentlich einstellen Bernhardt

P.S.
Visko Lüfter aus 1955.
die Drehen sich Im Standgas ebenfalls mit, übertragen aber die komplette Drehzahl oder Drehmoment erst wenn sie den notwendig ist.