Ich gebe auch mal meinen Senf dazu..
Hier sind gerade mehrere Themen im Raum:
1. Statische Kompression: z.B. 10.5:1, das ist das feste Verdichtungsverhältnis zwischen Kolben, Kurbelwelle und Kopf.
2. Verdichtung: z.B. 12-13 Bar, dieser Wert ist mit einem Kompressionsmesser gemessen, bei 3-400 upm, Motor kalt/warm - dieser Wert kann ein Indikator sein, ob die Verdichtung hoch oder niedrig ist, ist aber primär abhängig von den Steuerzeiten der Nockenwelle, Drosselklappenposition, Ansaugtrakteffizienz etc.. Der Wert ändert sich mit verschiedenen Drehzahlen.
3. Dynamische Kompression: Dieser Wert ist der eigentlich Wichtige um zu entscheiden, ob man schon SuperPlus braucht oder nicht. Er berücksichtigt die Einlasschliesszeiten der Nockenwelle in Relation zur statischen Kompression und ermittelt wieviel Kompression nach Ventilschluss wirklich im abgeschlossenen Zylinder verbleibt. Nur der ist letztlich entscheidend.
Mit anderen Worten. eine hohe Kompression mit einer sehr "kleinen" Nocke (frühe Schliesszeiten) wird sehr hohe Drücke produzieren und wird mit hoher Sicherheit SuperPlus oder mehr benötigen. Auf der Anderen Seite benötigt man bei der Nutzung von "scharfen" Nocken (späte Schliesszeiten) wesentlich mehr statische Kompression, um die durch die langen Steuerzeiten abgeblasene Kompression auszugleichen.
Eine Aussage zum Oktanbedarf eines Motors nur Anhand der statischen Kompression zu treffen ohne genau zu wissen welche Teile der verbaut hat ist quasi unmöglich und unseriös. Beim obigen Beispiel mit dem Diplo Motor ist das etwas anders wenn man davon ausgeht dass er mit der Werksnocke unterwegs ist. Dann kann man sich an die gezeigte Empfehlung halten.
Im Zweifel geht's über Trial & Error.
Ich kann euch empfehlen diesen Artikel mal durchzulesen der das Thema etwas besser beleuchtet.
http://cochise.uia.net/pkelley2/DynamicCR.htmlGruß
Alex